Diese
Abschmückwehmut
Tannennadeln rieseln
während ich sorgsam
Kugeln bruchfest verpacke
verstaue
und in Gedanken sehe
ich mich
wie ich sie nächstes
Jahr wieder auspacke
Eure leuchtenden
Augen
„Wir dürfen den
Baum schmücken!“
Staunend und
bewundernd
habt ihr diesen Baum
vollgehängt
mit all unseren
Schätzen
zu voller Pracht
gebracht
Nicht eine Kugel
im Karton gelassen
Holt alles raus!
Jetzt wird gefeiert!
Die Jubelzeit ist
da!
Wehmütig
schleicht sich
ungebeten Angst ein
ihr werdet größer
sein
bleibt ihr trotzdem
so?
Ansteckend froh?
Diese
Weihnachtsjubelfreude
die funkelnd und
glitzernd übersprüht
euch tanzen und singen lässt
Alles erstrahlt
wie die Kerzen
Nächstes Jahr
wird es wieder so?
Seufzend schmück
ich das Herz aus Glas ab
lasse noch einmal
das Licht durchscheinen
bewundere den roten
Schein
der den ganzen Raum
erwärmt
Abschiedsmomente
eine Nadel sticht
als ich den
Salzteigengel abnehme
mit viel zuviel
Glitzer
so wunderschön
perfekt mit seinem unperfektem Klumpfuß
denn ihr habt ihn
gebastelt
an einem glücklichen
Adventsnachmittag
voller Vorfreude
Dieses Licht
ich will es behalten
für immer
konservieren
es soll nicht zu Ende gehen
diese Zeit
so schön
und gemütlich
voll Wunder
und leicht
diese Sehnsucht packt mich
zu bleiben
An der Krippe
im Vertrautbekannten
und Geborgenen
doch so geht es
nicht
das Leben
Wehmütig werde ich
still
und bevor ich den
Karton verschließe
behalte ich noch
etwas Sterngold
sauge den Tannennadelduft auf
lass mich noch einmal vom roten Herzlicht erwärmen
Freudenworte und
Jubelsprünge
speichere ich ab
Bewahr es im Herzen
und geh los
schau dankbar zurück
Aber lass los
bleibe nicht stehen
Es wird Neues kommen
Trau dich ran
beschenkt und
gesegnet