Thursday, February 24, 2011

Zusammengesetzte Namenwörter

Wen ruft man, wenn man einen Ertrinkenden sieht? - Eine Sehhilfe.
Das ist kein Scherz, sondern ein Gedanke aus dem Förderunterricht meiner Viertklässler.
Sie sollten zusammengesetzte Namenwörter in einem Suchsel finden und dann zu jedem Wort einen passenden Satz schreiben.
Hier sind meine Favoriten:

zum Wort Sehhilfe:
"Die Sehhilfe ist schnell am Einsatzort."

zum Wort Mähdrescher:
Ich mähe Opas Rasen mit dem Mähdrescher.

zum Wort Gehsteig:
Ich gehe und steige.

Das ist schon immer sehr interessant mit den "Förder-Viertklässlern" :-)

Meine 1.Klasse denkt jetzt übrigens, ich kann koreanisch.
J. brachte seine koreanische Bibel mit (er ist schon auf Seite 129!!) und zeigte uns die Geschichte von den Israeliten, die durch das geteilte Meer gehen.
Das erkannte ich am Bild und natürlich leider nicht an den vielen koreanischen Schriftzeichen :-) Dann sagte ich: "Ah, das ist die Geschichte über Mose."
J., völlig baff: "Ja, auf koreanisch heißt der auch so! Woher weißt du das? Frau B. kann das lesen!"
ich hab mal nicht widersprochen :-)

Schön war auch schon vorherige Woche im Stuhlkreis.
Ich legte etwas in die Mitte, und prompt schlang sich ein Kind um meinen Rücken. ich wusste sofort, obwohl ich das Kind nicht sah, wer das war, da nur ein Kind bei mir in der Klasse sich so stürmisch anklettet. Also sagte ich den Namen des Kindes und "Setze dich wieder hin."
Daraufhin war das Kind völlig erstuant: "Wie hast du mich erkannt?" Daruafhin ich: "Na, wusstest du denn nicht, dass Lehrer auch hinten Augen haben?"
Das löste eine kleine Diskussion aus, ob das denn wirklich stimmen könne.
Irgendwann sagte ein Kind, das immer sehr gut beobachten kann: "Ich glaube, Frau B. wusste das, weil nur J. das so macht!"
Sie sind schon clever!! :-)

Also, soviel für heute von der Lehrerin, die koreanisch kann und hinten Augen hat.

Thursday, February 17, 2011

Berührende Geschichte

Diese berührende Geschichte habe ich im "Schatzbuch des Lachens" von Charmaine Liebertz gefunden. In Anlehnung an Timm Thaler hat Günther Tielen, genannt der Kleine Günther, diese Geschichte auf seinen Lebensweg übertragen. Er hat neun Jahre auf der Straße gelebt und ist seit 18 Jahren trocken.

Die Geschichte vom Obdachlosen, der sein Lachen verkauft hat

Es war einmal ein Obdachloser, der immer lachte. Die anderen Obdachlosen und Berber freuten sich immer, wenn der Obdachlose an den Appelhofplatz kam, da er sehr freundlich und lustig war und immer lachte. Aber eines Tages war der Obdachlose in Köln am Hauptbahnhof und es war kalt. Da kam der Teufel als reicher Mann verkleidet und sagte zu dem Obdachlosen: "Wenn du mir deine Seele und dein Lachen verkaufst, gebe ich dir viel Geld, eine Wohnung und ein warmes Bett." Und weil es sehr kalt war, sagte der Obdachlose "Ja.". Aber der Teufel lachte hämisch, weil er nun das Lachen und die Seele vom Obdachlosen hatte. Als der Obdachlose merkte dass es der Teufel war, der ihn betrogen hatte, wurde er traurig. Die anderen Obdachlosen machten sich Sorgen, weil er nicht mehr lachte und an den Appelhofplatz, zum Hauptbahnhof, zum S.K.M. oder zur Oase kam. Der Obdachlose wurde immer trauriger, weil er sein Lachen und seine Seele für ein warmes Bett und eine Wohnung verkauft hatte. Bald hatte er fast keine Freunde mehr unter den Berbern und Obdachlosen. Als das der liebe Gott im Himmel sah, kam er als noch ärmerer Obdachloser verkleidet zur Erde. Er fragte den Obdachlosen, der sein Lachen verkauft hat, warum er so traurig sei.
Der Obdachlose erzählte es dem lieben Gott, ohne zu wissen, dass es der liebe Gott war. Der liebe Gott antwortete: "Ich habe Hunger und mir ist kalt." Da gab der Obdachlose ihm sein Butterbrot und eine Decke und nahm ihn mit in sein Zimmer, das er vom Teufel bekommen hatte. Der liebe Gott sagte: "Du hast mir dein Butterbrot, eine Decke und ein warmes Bett gegeben, dafür schenke ich dir ein lustiges Lied." Der liebe Gott fing an, auf seiner Mundharmonika zu spielen und auf einmal konnte der Obdachlose wieder lachen.
Das war die Geschichte vom Obdachlosen, der sein Lachen verkauft hat.

PS: Lieber Leser, die Geschichte ist ein Teil von meinem Leben und für euch.
Einer, der arm ist, ist nicht arm, sondern reich, wenn er geliebt wird und Freunde hat.
Das hab ich, der kleine Günther, für euch aufgeschrieben, für die, die nicht im Gefängnis sind, sondern sich hier draußen durchschlagen müssen.