Tuesday, May 24, 2011

Einmal am Tag....


Einmal am Tag muss man Kind sein -
eine Pusteblume pusten
und wetten, welches Schirmchen am weitesten fliegt.
Auf der Stange des Einkaufswagen über den Parkplatz fahren.
Einmal am Tag eine Sache tun,
die ohne Sinn und Zweck ist.
Einmal am Tag sollte man die Wolken anschauen
und überlegen, wem oder was sie ähneln.
Einmal am Tag etwas bauen, was keinen Bestand hat
und sich an etwas kleinem lebendigen freuen.
Einmal am Tag etwas essen,
was süß und ungesund ist,
die Augen schließen
kauen und genießen.
Man sollte - wenigstens für ein paar Minuten -
ein Lied summen oder singen -
auch wenn keiner zuhört
und erst recht, wenn jemand zuhört
und einmal sollte man es sich egal sein lassen,
was andere darüber denken.
Einmal am Tag sollte man Kind sein
und das Gesicht in die Sonne halten,
einen alten Witz in Erinnerung rufen,
auf einem Grashalm pusten
und nur an das Heute denken.

Selbst, wenn es nur einmal am Tag ist,
Kind-sein hat heilende Nachwirkungen.

Thursday, May 19, 2011

Wäre ich Musik....

...dann wäre ich - zumindest im Alltag - am morgen direkt nach dem Aufstehen ein dröhnender, stöhnender, monotoner Basston. Erst nach dem Kaffee, dem Waschen und Zähneputzen würde die Basslinie abwechslungsreicher werden und eine helle Geigenstimme dazukommen.
Auf der Autofahrt zur Schule bin ich "Today is the day" von Paul Baloche, ich habe Hoffnung (zumindest meistens), nachdem ich mit Gott gesprochen habe. In der Schule bin ich unterschiedliche Musik. Zum Teil schnelle, fließende Musik - immer in Bewegung, manchmal in Hektik und Gedanken, was heute alles zu erledigen ist. Und immer wieder versuche ich ein positiv stimmendes, motivierendes, ermutigendes Lied zu sein. Für viele Kinder bin ich ein Kuschellied, das sie gerne einfordern :-) Und leider bin ich auf einmal manchmal auch ein dröhnendes und wütendes Lied, das plötzlich angestellt wird, ausgelöst durch einen wiederholten heftigen aggressiven Streit, ein Lied, bei dem der Text sich wiederholt und das alle Kinder still und stumm macht. Danach geht es mir nicht gut, und den Kindern,v.a. an die das Lied gerichtet war, auch nicht. Schade. Warum habe ich nur auf Play gedrückt?Manchmal reichen einfach die Nerven nicht für 25 Individualisten. Und manchmal muss man auch ein klares Wort sagen und Grenzen setzen. Zum Glück kann ich auch schnell wieder in das schöne, ermutigende Lied hereinfinden ...wenn ich dann nach Hause fahre, bin ich zunächst ein Klavierstück mit A- und B-Teil => nicht zuviel Abwechslung, in Gedanken an mein Lehrerverhalten am heutigen Tag, an meine 25 Individualisten, ich wäge ab und denke nach. Und irgendwann setzt der C-teil ein: eine wunderbare, berührende Melodie mit Sext- und Sus-akkorden als Begleitung. Dieser C-Teil ist meine Zuhausemelodie. Ich freue mich, gleich Timmi zu sehen.....