Friday, May 16, 2014

Gesammelte Weisheiten

1. Fast alle Reste schmecken überbacken als Auflauf.
2. Nie erscheinen Probleme riesiger als in der Nacht.
3. Einkaufen mit Hunger: schlechte Ideeee - für`s Portmoneeee
4. Das Beste am Montag sind die Reste von Sonntag.
5. Je älter das Kind, um so größer das abendliche Chaos.
(Hat aber bestimmt eine Altersbegrenzung)
7. War die Klasse beim Vertretungsunterricht frech, heißt es: "Boah, DEINE Kinder!" Ist die Klasse besonders lieb gewesen, heißt es: "Da hast du aber Glück gehabt mit der Zusammenstellung."
8. Auch wenn du exakt die gleichen Zutaten nach dem gleichen Rezept machst: Es schmeckt nie so gut wie bei Muttern.
9.Immer wenn du dein Handy verlegt hast, hast du es vorher garantiert auf "lautlos" gestellt.
10. Die besten Tipps zur Erziehung deiner Kinder haben die, die keine Kinder haben. (Achtung, Ironie).
11. Pralinen, die nach Seife schmecken? Abgelaufene Süßigkeiten? Stell`s ins Lehrerzimmer, da liegen die Nerven blank genug, innerhalb von Minuten ist alles weg.
Und diese Weisheit gilt auch umgekehrt:
Stellst du 27 Muffins hin, die du mühevoll und mit Liebe für deine Klasse gebacken hast, stelle vor jeden einzelnen Muffin ein Schild: "ŃICHT essen! Sind für meine Klasse!", sonst kannst du nachher nur noch die Krümel auflesen.
12. Sprechen lernen bedeutet den Verfall der nonverbalen Kommunikation. Zitat von meinem weisen Ehemann
13.  Wenn dir jemand begeistert seine Hilfe anbietet, du aber schon weißt,dass das mehr Arbeit statt Entlastung bedeutet, ist dieser jemand wahrscheinlich unter drei Jahre alt.

Im Netz aufgeschnappt, KEINE eigene weise Erkenntnis:
14. In anderen Ländern ist die größte Angst der Eltern, dass ihr Kind krank werden oder sterben könnte. In Deutschland ist die größte Angst der Eltern, ihr Kind zu verwöhnen.
(Vielleicht leicht überspitzt, aber viel Wahres dran!!!)

Wednesday, May 14, 2014

Die ganz besondere Kost

Wie ich zur "Langzeitstillerin" wurde...

1. Ich lebe in Deutschland.

Hier wird nach durchschnittlich 6,9 Monaten abgestillt. Stillt man mit 8 Monaten noch mehrere "Mahlzeiten", wird man bereits bemitleidet, dass man einen schlechten Esser hat und mehrfach verwundert gefragt, warum man noch soviel stillt. Stillt man über das erste Lebensjahr hinaus, hört man ständig die überraschte Frage "Die wird noch gestillt?" oder man bekommt Ratschläge zum Abstillen, nach denen man gar nicht gefragt hat oder es werden einem Fälle aus dem Bekanntenkreis erzählt, bei denen das Kind krank war und das aus irgendwelchen medizinischen Gründen noch gestillt werden MUSSTE. Auf jeden Fall merkt man recht schnell, dass man in die Ecke "nicht normal" gestellt wird. Ich mein das jetzt nicht so böse wie es klingt. Ich selber hab früher gedacht, ich stille mein Kind so 6 - 12 Monate. Und dann essen Kinder ja. Ich dachte früher aber auch, Kinder sitzen gerne im Kinderwagen und nehmen einen Schnuller. Macht mein Kind nicht.

2. Der zweite Grund ist ganz einfach. In manchen Sachen bin ich bequem. Meine Tochter geht immer gerne ins Bett. Sie freut sich wie wahnsinnig auf das Stillen, lacht richtig vor lauter Vorfreude, wenn sie abends endlich trinken darf. In einer Krabbelgruppe erzählten mehrere, was für ein Kampf es abends war, die Kinder ins Bett zu bringen. Ein Kind stand regelmäßig im Schlafsack an den Gitterstäben und brüllte. Irgendwann kippte es vor Müdigkeit um, tat sich oft noch weh dabei und schlief dann. Natürlich kann man jetzt sagen, dass diese Kämpfe dann noch auf mich zukommen, wenn ich erstmal abstillen muss, da ich mein Kind so lange an dieses Einschlafritual gewöhnt habe (Mittags schläft sie allerdings ohne Stillen ein). Ich bin aber, wie gesagt, in dieser Hinsicht etwas bequem: 21 Monate schläft sie bereits so ein, ohne dass wir Kämpfe ums Einschlafen haben. im Gegenteil: Schlafen gehen findet sie gut! Natürlich hatten wir auch mal Abende / Nächte, wo nichts ging, sie nicht einschlafen konnte oder mitten in der Nacht hellwach war. Aber das waren Zahn- / Krankheits- / "Irgendwas geht in meinem Gehirn vor und irritiert mich"-Nächte, durch die man einfach durch musste...Und ich denke: Sie versteht schon so viel. Lässt sich so gern vorlesen. Wenn ich sie abstillen werde (weiß noch nicht, wann, vielleicht, wenn sie ihren ersten Freund hat - KLEINER SPAß!!!), dann kann ich ihr das schon viel besser erklären, da sie schon älter ist. Und natürlich wird es dann erst einmal schwer - aber hallo, ich hatte insgesamt vorher nie solche Einschlafkämpfe. Das meinte ich damit, dass ich da auch einfach ein bisschen bequem bin :-D Ich finde es schön,dass sie das Einschlafen mit angenehmen Gefühlen verknüpft. Und habe die Hoffnung, dass das sich auch später auswirkt, dass Schlafen gehen eben nie anstrengend für uns war. Das gilt natürlich nicht nur für das Stillen, viele Kinder werden ja auch ohne Stillen liebevoll begleitet, bis sie einschlafen. Und das erfordert manchmal noch viel mehr Geduld als beim "Einschlafstillen". Mir ist auf jeden Fall wichtig, dass die Kleine immer geborgen einschlafen kann. Stillen ist für mich eine einfache Möglichkeit, ihr diese Geborgenheit zu geben.

3. Im Februar war meine Kleine krank. Und da ging es mir nochmal richtig auf, wie gut es ist, dass ich noch stille. Denn die allerbeste Medizin für sie war: Stillen und Tragen, und sie war sehr schnell wieder gesund. Und auch jetzt: wenn sie mal doll stürzt, gibt es einen Schluck Medizin - und nach 2 Minuten ist es vergessen! Manchmal fragen wir uns wirklich, was das für eine Droge ist!
Interessanterweise muss ich auch ständig Puppen, Spielzeugkühe oder sogar Schokohasen stillen, die sich verletzt haben! Auch Bobo (aus den Bildergeschichten) will gestillt werden, wenn er traurig ist (so zeigt Elisa mir dann immer). Ein weiterer Vorteil, den ich auch schon ab und zu, in besonderen Situationen wie z.B. auf Reisen oder auf Hochzeiten, schätzen gelernt habe: Home is where my milk is ;-)

4. Erst vor kurzem - mit 20 Monaten!!-  fing sie an, wirklich das zu essen, was man ihr anbot. Vorher konnte man das, was sie isst, wirklich zählen (5 Erbsen, 2 Apfelstücke...) . Sogar Schokokekse aß sie nicht auf - sie biss einmal ab und wollte dann lieber Muttermilch! Auch ein Eis habe ich ihr spendiert. Ein paar mal lecken -hmm. Aber das war es dann auch. Viel spannender war es, Kinder auf dem Marktplatz zu beobachten und in Zeichensprache zu kommentieren, was sie tun.
Und ich war darum so froh, dass ich sie stillte. So war ich mir sicher, sie bekommt genug Nährstoffe und konnte total gelassen sein. Natürlich wurde mir auch gesagt, ich solle erst mal abstillen, dann würde sie schon mehr essen - aber was ist das schon wieder für `ne Art? Es passte doch einfach noch nicht zu ihrer Entwicklung. Ich wollte ihr das Essen nicht aufdrängen. Essen soll doch was Schönes sein.

5. Vielleicht ist dieser Punkt der Wichtigste: Es hat mich kein bisschen gestört. Im Gegenteil: Ich genieße ihre Nähe beim Stillen. Und hab auch so einige Pausen im Alltag genossen, während des Stillens hab ich oft gelesen. Ich merke richtig, wie mir das manchmal fehlt, seitdem ich sie tagsüber nicht mehr stille (sie würde manchmal immer noch gern, akzeptiert es nun aber gut, dass ich sie nur abends stille). Und wenn ich dann noch einige Vorteile in Bezug auf (Langzeit-)Stillen lese, freue ich mich um so mehr. Übrigens ist Stillen auch ziemlich kostengünstig :-)

Das soll jetzt keine Rechtfertigung oder ein Plädoyer für das Langzeitstillen sein. Das muss jede Mutter selbst für sich entscheiden und es muss einem damit gut gehen! Ich würde mir nur so sehr wünschen, dass man nicht so komisch angeschaut wird, wenn man länger stillt. Vielleicht dass es ein bisschen normaler wäre. Aber gut, wenn ich gefragt werde: "Wie lange willst du denn noch stillen?" sag ich inzwischen nur noch: "Bis sie satt ist!"

Und was ich schön finde: Inzwischen stillt sie ihre Puppe manchmal selbst. Das geht aber nur, wenn sie eine Reißverschlussjacke anhat oder "oben ohne" ist! Logisch :-)


Wen`s interessiert:
Ein guter Artikel zum Thema Stillzwang oder Abstillzwang(wie ich finde):
http://www.zockt.com/vonguteneltern/?p=1065

Eine super Seite:
www.stillkinder.de
Und wer da ganz genau durch die Galerien guckt, findet auch ein Foto von mir und dem Mäuschen.