Tuesday, January 6, 2015

Mein kleines Maybe


Manchmal gibt es Vielleichts, die eigentlich schon ein Ja sind.
Ein Vielleicht., das der andere so sagt, dass man schon heraushört, dass es eigentlich ein vorsichtiges, schmunzelndes Ja ist.
Ein kleines hoffnungsvolles heimliches Vielleicht, aus dem in Zukunft ein fröhliches, strahlendes, für alle offensichtliches Ja wird.
So klingt „Maybe“ von Yiruma für mich.
Und darum war es irgendwie so passend, als ich es übte – im September 2014. Warum? Weil ich genau dieses eigentlich Ja in mir fühlte. Schon länger hatte ich mir gewünscht, schwanger zu sein. Wir wünschten uns ein zweites Kind. Und an einem Tag Ende August war er plötzlich da: Der zweite Strich beim Schwangerschaftstest. Ich hatte so fest damit gerechnet, dass ich gleich enttäuscht sei, machte den Test nur, damit ich aufhörte, mir diese Vielleichtgedanken zu machen. Und dann bildete sich schwach der zweite Strich. In mir fing es an zu lachen, ich jubelte vor Freude und tanzte mit Elisa, die sich ebenfalls freute, weil ich mich so freute! In den nächsten Tagen immer nur der Gedanke: Wenn es stimmt, wenn es wirklich stimmt....es sieht so aus....vielleicht sind wir bald zu viert...maybe..may be....es kann sein und war auf einmal möglich! Immer wenn ich das Stück Maybe übte, empfand ich dieses leichte, überglückliche vielleicht-es-kann-sein-es-ist-wahrscheinlich-so-Gefühl. Jetzt, gute 4 Monate später, schreibe ich das auf und werde von meinem kleinen Maybe sanft getreten. Erst heute hab ich wieder das schnelle, kleine Herz gehört. Du bist nicht mehr nur ein Vielleicht-Gedanke. Du bist da. Ich freue mich so über dich. Jeden Tag. Ich bin so dankbar, dass es dich gibt. Vielleicht wirst du zu diesem Klavierstück mal eine besondere Verbindung haben. May be.




Kleine Anmerkung: Ich habe das Stück als Noten mit dem Namen „Maybe“. Meistens ist es aber unter „May be“ zu finden.