Manchmal gibt es Vielleichts, die
eigentlich schon ein Ja sind.
Ein Vielleicht., das der andere so
sagt, dass man schon heraushört, dass es eigentlich ein
vorsichtiges, schmunzelndes Ja ist.
Ein kleines hoffnungsvolles heimliches
Vielleicht, aus dem in Zukunft ein fröhliches, strahlendes, für
alle offensichtliches Ja wird.
So klingt „Maybe“ von Yiruma für
mich.
Und darum war es irgendwie so passend,
als ich es übte – im September 2014. Warum? Weil ich genau dieses
eigentlich Ja in mir fühlte. Schon länger hatte ich mir gewünscht,
schwanger zu sein. Wir wünschten uns ein zweites Kind. Und an einem
Tag Ende August war er plötzlich da: Der zweite Strich beim
Schwangerschaftstest. Ich hatte so fest damit gerechnet, dass ich
gleich enttäuscht sei, machte den Test nur, damit ich aufhörte, mir
diese Vielleichtgedanken zu machen. Und dann bildete sich schwach der
zweite Strich. In mir fing es an zu lachen, ich jubelte vor Freude
und tanzte mit Elisa, die sich ebenfalls freute, weil ich mich so
freute! In den nächsten Tagen immer nur der Gedanke: Wenn es stimmt,
wenn es wirklich stimmt....es sieht so aus....vielleicht sind wir
bald zu viert...maybe..may be....es kann sein und war auf einmal
möglich! Immer wenn ich das Stück Maybe übte, empfand ich dieses
leichte, überglückliche
vielleicht-es-kann-sein-es-ist-wahrscheinlich-so-Gefühl. Jetzt, gute
4 Monate später, schreibe ich das auf und werde von meinem kleinen
Maybe sanft getreten. Erst heute hab ich wieder das schnelle, kleine
Herz gehört. Du bist nicht mehr nur ein Vielleicht-Gedanke. Du bist
da. Ich freue mich so über dich. Jeden Tag. Ich bin so dankbar, dass
es dich gibt. Vielleicht wirst du zu diesem Klavierstück mal eine
besondere Verbindung haben. May be.
Kleine Anmerkung: Ich habe das Stück
als Noten mit dem Namen „Maybe“. Meistens ist es aber unter „May
be“ zu finden.