Saturday, November 23, 2013

Erhellt - ER hält


Manchmal
kommt sie hinterrücks
unerwartet zieht sie ihre dunklen Kreise
umzingelt mich
macht es enger und enger um mich
Da ist sie wieder
die Angst mit ihren vielen Stimmen

Was, wenn deinen geliebten Menschen Unglück widerfährt?
Es passiert so vieles Schreckliches in der Welt
und du kannst es nicht verhindern
Was kannst du schon tun?
Es ist jeden Tag zu lesen
was passiert
nicht den schlechten - den guten Menschen!
Krankheiten, Tod, Unfälle
unverschuldet
und in einer Sekunde ist alles zerstört
Bilder prasseln auf mich ein
und schnüren mir die Luft ab

Doch ganz leise
mit Willenskraft
flüsternd, aber bestimmt
leuchtet das Vertrauen
kleine Taschenlampenkreise
in meine Finsternis
Gott meint es gut mit mir.
Was auch geschieht.
Gott wird immer mit mir sein.
Auch im Dunkel.
Gott lässt mich nicht aus seiner Hand.
Ich sehe die Menschen vor mir,
deren Leben ein helles Licht ist.
Trotz Schicksalsschlägen
trotz Krankheiten
trotz schlimmster Verluste
trotz Verfolgung
haben sie festgehalten
sich geklammert an Gott
ihm vertraut
an seine Liebe und Nähe geglaubt
Dennoch.
So stark
unerschütterlich
ihr Glaube
Sie sind helle Lichter
Und um so stärker sie leuchten,
um so kleiner wird meine Angst.
Der Tod ist nicht das Ende
Und niemals wird Gottes Liebe mich lassen
Ich bin gehalten und geborgen.
Für immer sein Kind.


"Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht.
Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht.
Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe.
Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede.
Ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weisst den Weg für mich."

Dietrich Bonhoeffer

Friday, November 1, 2013

Leben mal zwei


Wir werfen die Windel an die Lampe
und lachen
Jeden Tag probierst du etwas neues aus
Käse, Ananas und Kuchen
Du beißt alles mal an
und fütterst mir dann die Reste
Ich singe, und wir tanzen
zu jedem x-beliebigen Radiosong
ganz egal
Wir drehen uns, bis wir schwindelig sind
Wir trödeln spazieren
und schmeißen uns Blätter auf den Kopf
Wenn du dich freust und lachst
dann bin ich so tiefglücklich
Ich schreibe auf, was du schon wieder neues gelernt hast
Ich trage dich
auch um 5 Uhr morgens
und atme deinen Duft
der so besonders ist
und den ich am liebsten speichern würde
weil er mich immer an diese Zeit erinnern wird
Wir bleiben stehen
und staunen
über jeden Hund
und jede Katze
und jeden Bus
Wir machen Autogeräusche
und Kinderinstrumentenmusik
Wir grüßen freundlich
und lassen uns überraschen
wenn jemand kurz innehält
Wir probieren verschiedene Wege aus
Wir lesen immer wieder das gleiche Buch
Wir kuscheln und stillen
und genießen die Ruhe
Ich wuschel dein Haar
und bitte um Gottes Segen für dich
Wir kitzeln uns mit einer Feder
und jagen uns durch die Wohnung
Wir verabschieden deinen Papa
und warten auf ihn
Wir riechen stundenlang an verschiedenen Babycremes
verschmieren die rausgequetschten Reste
im Puppengesicht
Manchmal sitze ich nur da,
beobachte minutenlang,
wie du arbeitest und sortierst
aus- und einräumst
irgendeinen Plan verfolgst
und so ernst und beschäftigt dabei aussiehst.
Immer wieder merke ich
Ich liebe das Leben so sehr
Du bist Leben pur
Mit dir ist alles intensiv und so wertvoll und so neu
Ich liebe dich so sehr


Saturday, October 19, 2013

Oktobersonnenblau


Der ganze Wald knistert und knackt
im goldenen Sonnenschein
Weinrot, leuchtgelb, feuerorange und restgrün
leuchten die Blätter am Horizont
Der Wind scheucht die Wolken vor mir
und wühlt Kindersehnsüchte auf
ganz aufgehen im Herbst
Drachen steigen lassen
Laub durcheinander wirbeln
die Arme ausbreiten und durchgepustet werden
ins Warme gehen, wenn es dunkel wird
und nach Bratapfel duftet
Über mir
das schnatternde Zugvogelvau
und in meiner Tasche eine gerade aufgeplatzte, samtweiche Kastanie
Den Sommer habe ich geliebt
aber der Herbst
ist für jeden Sinn zu haben
der Herbst - der macht uns zu Dichtern.

Wednesday, September 18, 2013

Eine großartige Antwort, vor der man nur den Hut ziehen kann

Entdeckt bei Facebook, 18.09., posting von der Süddeutschen Zeitung


Tuesday, September 17, 2013

Der letzte Sommertag

Eigentlich habe ich das letztes Jahr im September geschrieben. Und gerade wiedergefunden. Aber dieses Jahr passt es auch.


Der letzte Sommertag

Ich versuche deine Wärme zu speichern
aber auch wenn es mir nicht gelingt
und mich fröstelt im kalten Wind,
mit dem dein Nachfolger sich bereits ankündigt
einen Sonnenstrahl hab ich dir abgeluchst -
der mich wärmt und wärmt und wärmt -
mein kleines Sommerkind


Sunday, August 18, 2013

Ich trage dich


Ich trage dich
über tausend Treppen und Millionen von Sandkörnern
Ich trage dich
und du wirst mir nicht schwer
Ich trage dich
und spüre den sanften Druck deiner Händchen
manchmal ein Haar, das mich kitzelt
Ich trage dich
während du träumst
und dich gemütlich
in meinen schmalen Rücken bettest
Ich trage dich
Es ist kein Gewicht
denn Glück ist federleicht
Ich trage dich
Ich genieße dein Vertrauen
das in deinem ruhigen Atem hörbar wird
und in deinem friedlichen Schlaf sichtbar
Ich trage dich
Mein Herz
trage ich
über tausend Treppen
und du bist mir so leicht.

 

Monday, July 15, 2013

Friday, July 5, 2013

Mutterliebe

Ich staune darüber
dass es wirklich stimmt
1000 Mal hab ich es gehört,
es abgetan und gedacht:
Ich kann mir das Gefühl schon vorstellen
auch ohne selbst ein Kind zu haben
Jetzt merke ich, dass es tatsächlich wahr ist
Mutterliebe ist nicht vergleichbar
Man kann sie nur erleben
aber nicht beschreiben
Es überrascht mich
mit welcher Intensität ich dich liebe
welches Glück du in mir hervorgerufen hast
welche Ängste ich manchmal durchlebe, wenn ich daran denke, was alles passieren kann
Stundenlang kann ich dich beobachten,
deinen Duft einatmen,
deine Haare wuscheln,
dich an mich drücken und deine weiche Haut spüren,
mich wärmen an deinem Plappern und Lächeln.
Ich kann es mir gar nicht mehr vorstellen,
wie es ohne dich wäre
Es ist so unbeschreiblich
wie tief du mich anrührst
nur durch dein Dasein.
Manchmal habe ich Angst,
dass auch das andere stimmt,
was man immer so sagt
Die Zeit geht so schnell um.
Die Kinder werden so schnell groß.
Manchmal würde ich gerne, dass alles so bleibt, wie es ist.
Manchmal würde ich gerne wissen, wie du in einem Jahr bist.
Noch bist du mein Baby
und ich kann dich leicht glücklich machen.
Es ist so spannend, dich jeden Tag zu sehen.
Ich will dich genießen, meine Kleine.
Und wie jeden Tag danke ich Gott,
dass es dich gibt.


Friday, June 28, 2013

Aus dem Leben gerissen

Geschockt
So dicht dran
der Tod hat eine Familie auseinandergerissen
zwei Kinder
die Mutter
Unglaublicher Schmerz
ein Loch, das nie mehr geflickt werden kann
aufgerissen
Trauma
zwei Kinder
eben haben sie noch gespielt
und fröhlich in die Kamera geschaut
Ich habe ihr Lachen gesehen
Wie kann das sein?
Wie kann das nur passieren?
Gott, ich halte das nicht aus
wie groß muss dieses Leid sein
für die Hinterbliebenen?
Es ist nicht fassbar
nicht vorstellbar,
wie das Leben für sie weitergehen soll.

In mir wächst eine riesengroße Angst
wieder einmal wird mir bewusst,
dass ich nichts in der Hand habe.
Ich habe die Fäden nicht in der Hand
Ich fühle mich so machtlos
Mein Leben kann plötzlich zu Ende sein.
Menschen, die ich liebe, können in einem Unfall aus dem Leben gerissen werden.
Es kann so schnell gehen.
unerwartet
unvorbereitet

Leben heißt vertrauen
nach vorne blicken ohne Angst
Nichts kann mich trennen von deiner Liebe, Gott.
Du hast mein Leben in deiner guten Hand
und meine Familie auch.
An diesen Tagen fällt das so schwer, Gott.
Verzeih mir.
Und ich bitte dich wieder einmal:
Behüte die Menschen, die ich lieb habe.
Pass auf unsere Kinder auf.
Hilf mir, dir zu vertrauen,dass du es immer gut mit uns meinst, egal was passiert.

Und ich kann mir nicht vorstellen, wie es gehen soll,
aber bitte spende der Familie, die diesen Schmerz durchleiden muss, Trost und Kraft.

Tuesday, June 18, 2013

Dobbyfan




Wenn Elisa später mal geärgert werden sollte, kann sie zwar nicht ihre großen Brüder holen, aber dafür Dobby :-D

Sie ist jedenfalls ein großer Dobbyfan. Bei uns zuhause muss ich immer die kleine Kuscheltierdobby spielen. Und bei meinen Eltern gibt es nichts Interessanteres als Dobby zu beobachten. Ich schätze mal, Dobby hört später bestimmt besser auf Elisa als auf Timmi :-D

Friday, June 14, 2013

Hilfe, meine Tochter erzieht mich! Teil 1: Essen

Zum Thema Beikost ist schon sehr viel geschrieben worden. Sehr vieles stressauslösendes. Aber auch einiges, was ich gut fand. Mittlerweile habe ich einiges gelernt, das meiste aus Beobachtungen des Essverhaltens meiner Tochter und manches aus guten Internetbeiträgen und diesem Buch:

http://www.amazon.de/Babyern%C3%A4hrung-gesund-richtig-Fingerfood-Lebensmonat/dp/3437274805

Elisa isst gerne Brei. Meistens. Sie hatte aber auch Phasen, wo sie sozusagen "Brust statt Brei" gefordert hat und kaum etwas von meinem liebevoll zubereiteten Brei aß. Ich dachte erst, ich müsste mir Sorgen machen. Kriege ich sie je abgestillt? Essen andere Kinder nicht viel mehr? Ein gekauftes Gläschen hat sie noch NIE alle gemacht, dabei isst sie schon seit März Brei. Und ich dachte, die Menge steigert sich, je länger die Kinder Brei essen.
Nun hat Elisa mich gut umerzogen.  Ich hab es nun kapiert. Sie holt sich das schon, was sie braucht. Alles, was ich brauche, ist Vertrauen. Vertrauen, dass sie weiß, wann was gut für sie ist. Erzwingen kann man beim Essen ja schon mal gar nichts. Oder will man das Kind an den Hochstuhl binden, den Mund mit Wäscheklammern aufhalten und dann immer Brei reinschieben???? Essen und Zwang - das geht gar nicht. Essen soll Spaß machen, mit allen Sinnen (jaja, auch mit der Breimatsche) erfahrbar sein. Essen soll GENUSS sein. Wer könnte das nicht besser verstehen als ich, wo ich all mein Geld im Juni in Erdbeeren anlege. Jeden Sommer nehme ich mir vor, so viel Erdbeeren zu essen, dass ich für den Rest des Jahres genug davon habe und die erdbeerfreie Zeit aushalte. Obwohl ich mir wirklich Mühe gegeben habe, hat es bisher noch nie geklappt. Ich habe schlechte Laune, wenn ich Hunger habe. (Sah letztens eine Postkarte, die ich Timmi schenken wollte, darauf stand: "I`m sorry for what I said when I was hungry"). Es macht mir echt Spaß, Elisa zu beobachten, wenn sie etwas neues probiert oder richtig gerne ihren Brei isst. Manchmal isst sie Fingerfood wie Nudeln, Äpfel, Brot. Aber Brei mag sie noch lieber. Auch wenn sie ihre Portion fast nie aufisst. (Ich freu mich aber auch immer über Reste, oh so ein abendlicher Hafer- oder Grießbrei, das ist soooo lecker!!!) Nein, mittlerweile bin ich gelassen. Am besten fand ich den Satz aus dem oben genannten Buch: "Der Säugling heißt Säugling, weil seine Hauptnahrung im ersten Jahr Milch ist." Das hat mich echt entstresst. Ich habe ja zum Glück auch keinen Zeitdruck, da ich sie in der nächsten Zeit nicht abgeben muss (und das könnte ich mir auch gar nicht vorstellen). Also kann sie sich noch Stillmahlzeiten einfordern, wenn sie sie braucht. Und das tut sie auch. Da sie mich dann fast komplett auszieht, weiß auch jeder in unserer Umgebung, was die Kleine will. Ich habe es kapiert: es ist wie bei allen großen Themen in der Kindererziehung: Es gibt kein 08/15 Kind. Und das ist auch gut so. Die einen essen nur Fingerfood, die anderen nur Brei, die einen schon früh, die anderen erst spät...Und darum steht mein Entschluss fest: Schlafen und essen - ich lass mich nicht stressen. Denn das sind die großen Babythemen, die dauernd kommentiert werden (auch wenn man nicht nach der Meinung anderer gefragt hat). Jane, ich will dir an dieser Stelle einmal danke sagen, weil du mich auch immer entspannst und mir Gelassenheit vermittelst!! Danke, dass du mir immer Mut machst und mir gute Bücher ausleihst und aufbauend für mich da bist, wenn ich mal unsicher bin, ob es so richtig ist. Denn (und das ist eigentlich schade) man fühlt sich ja doch schon wie ein Exot, wenn das Kind mit 10 Monaten tagsüber noch gestillt wird.
Elisa, meine kleine süße Milchmaus, ich vertraue dir, dass du deinen individuellen Weg gehst - auch beim Thema Essen. Bin gespannt, was mal deine Leibgerichte werden.
So, nun hab ich aber keine Zeit mehr. Der Kuchenboden ist abgekühlt und ich muss ihn mit Erdbeeren belegen.


Thursday, May 2, 2013

Glauben wie Abraham


"Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht."
Hebräer 11,1

"Ist die Geschichte der Opferung Isaaks eine Vertrauensgeschichte oder eine Gehorsamsgeschichte?"
Diese Frage wühlte mich ziemlich auf. Es war letztes Jahr um diese Zeit, ich saß im Zertifikatskurs für Religionslehrer, und der leitende Pfarrer stellte uns diese Frage. Es ging um unseren "Erzvater" Abraham. Ich mag die Abrahamgeschichten. Wie Abraham sich aufmacht - ohne zu wissen, wohin, und auf Gottes Verheißung vertraut. Wie Gott Unmögliches möglich macht und ihm - dem "alten Opa" - einen Sohn schenkt. Aber zu den Abrahamsgeschichten gehört auch diese schreckliche Geschichte, in der Gott Abraham auf die Probe stellt, in der der liebende Gott fordert, ein Kind zu opfern. Wie kann so eine Geschichte in der Bibel stehen? Furchtbar. Grausam. Gott testet Abraham, prüft seinen Glauben. Ehrlich, am liebsten würde ich die Geschichte aus der Bibel heraus nehmen. Das passt einfach nicht zu meinem Gottesbild. Für mich hat diese Geschichte auch nichts mit Vertrauen zu tun, sondern lediglich mit einer Prüfung und einer Gehorsamsprobe. So ähnlich äußerte ich mich dann auch in unserem Kurs zu der anfangs gestellten Frage und spürte meine Emotionen hoch kochen. Die Auseinandersetzung mit der Meinung der anderen Kursteilnehmer erlebte ich darum als besonders intensiv. Ich fühlte mich herausgefordert, mich nochmal neu mit Abraham und seinem Glauben auseinanderzusetzen. Und weil das für mich sehr lohnenswert war, möchte ich die Gedanken gerne mit euch teilen. Noch immer hat es mich mit der Geschichte von Abrahams Versuchung nicht vollständig ausgesöhnt, aber Abrahams Vertrauen und Glauben hat mich neu berührt - auch in dieser Geschichte. Im neuen Testament bezeichnet Paulus Abraham als Vater aller Glaubenden (Römer 4) und in Hebräer 11 werden wir aufgefordert, uns Abrahams Leben anzuschauen, um zu erkennen, was Glaube ist. "Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht." (Hebräer 11,1)
Abraham glaubt, dass Gott seine Verheißungen erfüllen wird, auch wenn es gar nicht danach aussieht. Glauben heißt: Ich habe unerschütterliches Vertrauen darauf, dass Gott alle seine Zusagen und Verheißungen einmal einlösen wird. Das ist "Abrahamglaube". Schon bei dessen Berufung wird diese Vertrauenshaltung erkennbar: Gott fordert Abraham auf, aufzubrechen, alles zurückzulassen. Abraham kennt das Ziel nicht. Aber Abraham geht - im Vertrauen darauf, dass Gott seine Verheißung wahr macht und ihm das Land zeigen und ihn zum Segen machen wird, zum Vater eines großen Volkes. Auch im Konflikt zwischen Lot und Abraham zeigt sich, dass Abraham der bewahrenden Führung seines Gottes traut und gelassen warten kann, bis Gott ihn sein Land sehen lässt (zum Nachlesen: Genesis 13,1-18). Und wie ist es mit der Geschichte, die ich bisher am liebsten "gestrichen" hätte? Wie zeigt sich hier der unerschütterliche Abrahamglaube?
In der Bibel heißt es:
"Und es geschah nach diesen Dingen, da prüfte Gott den Abraham." (1.Mose 22,1).
"Nach diesen Dingen": Bisher war Abrahams Leben mit Erfahrungen der Zuwendung Gottes erfüllt, es war voller Gotteserscheinungen! Immer wieder hatte Abraham erlebt, dass er Gott vertrauen kann, dass Gott es gut mit ihm meint. Der Gott, der nun "prüft", hatte sich zuvor als Gott der Bewahrung und Verheißung bekannt gemacht. Ist Abraham deshalb sogleich "gehorsam"? Hat er wirklich geglaubt, dass er Isaak opfern muss? Oder hat er darauf vertraut, dass Gott einschreiten und die Tötung nicht zulassen wird? Was Abraham wohl gedacht hat? Das können wir nur vermuten. Es wird jedenfalls geschildert, dass Abraham ohne Wenn und Aber "gehorcht".
Der dann folgende kurze Dialog zwischen Abraham und Isaak war für mich früher immer der grausige Höhepunkt der Geschichte:
"Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham und sagte: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sagte: Siehe, das Feuer und das Holz! Wo aber ist das Schaf zum Brandopfer? Da sagte Abraham: Gott wird sich das Schaf zum Brandopfer ersehen, mein Sohn. Und sie gingen beide miteinander." (1.Mose 22,7-8).
Mir lief es bei der Antwort stets kalt den Rücken hinunter. Denn bisher interpretierte ich den Vers immer so: Abraham weiß ja, wer das Brandopfer ist. Aber er sagt es natürlich nicht, weil Isaak sich ja nicht freiwillig zum Opfer geben wird. Oder vielleicht sagt er es nicht, weil er Isaak "schonen" möchte oder es schlichtweg auch nicht über die Lippen bringt. Wenn aber Abraham wirklich so fest geglaubt hat - wenn er aber wirklich so fest darauf vertraut hat, dass Gott es gut mit ihm meint - kann ich seine Antwort dann auch anders interpretieren? Vielleicht war er ja wirklich von dem überzeugt, was er sagt. Vielleicht hat er tatsächlich fest darauf vertraut, dass Gott das "Brandopfer" zeigen wird und Isaak nicht das Brandopfer sein kann. Denn wenn Abraham auf Gottes Verheißung setzte, dass er Stammvater eines großen Volkes werden soll, dann muss Gott verhindern, dass Isaak geopfert wird. Ist es möglich, dass sich in dem, was Abraham sagt (V.5 und V.8) tatsächlich die feste Zuversicht zeigt, dass Gott Isaak bewahren oder retten wird? Gott selbst hatte ihm doch die Verheißung gegeben, ein großes Volk aus ihm zu machen. Widerspricht Gott nicht sich selbst, wenn er nun den Sohn Abrahams töten lässt? Nur Gott selbst konnte diesen Widerspruch auflösen. Abraham vertraute darauf. Er war zum Gehorsam bereit, weil er über alles Rechnen auf den traute, der die Verheißung gegeben hatte. Inzwischen würde ich wohl anders auf die anfangs zitierte Frage antworten. Tatsächlich geht es in der Geschichte vielleicht mehr um Abrahams Vertrauen als um seinen Gehorsam. Ich wünsche mir nicht, dass ich "geprüft" werde wie Abraham. Aber ich wünsche mir in schwierigen Situationen einen Glauben zu haben wie er: unerschütterlich, fest, zuversichtlich. Ohne Zweifel will ich darauf vertrauen: Gott erfüllt seine Verheißungen. Auf seine gute Führung kann ich mich immer verlassen. Er meint es gut mit mir, was auch immer geschieht. 



 Das habe ich für den Gemeindebrief geschrieben (Leitartikel). Wahrscheinlich viel zu lang  (mein übliches Problem, egal, ob es sich um Zeugnisse, Briefe oder Rezepte handelt :-)).  

Thursday, April 11, 2013

Entwicklung


Ich habe es schon wieder getan.
Habe andere Babys angeschaut, Entwicklungstabellen durchgesehen, Foreneinträge durchstöbert.
Ich will dich gar nicht vergleichen.
Es tut mir Leid.
Ich will
dir Zeit lassen
Vertrauen haben
dass du dich auf deinem Weg entwickelst
Ohne den ganzen Mutterkonkurrenzstress um das beste Kind
Ohne tausend Förderkurse und Kompetenzen entwickelndes Spielzeug
Ich will dich lassen
ge-lassen
diese besondere Zeit erleben
beobachten
Fasziniert zuschauen
wie du dich entfaltest und das, was in dir angelegt ist, immer mehr zum Vorschein kommt.
Du bist mein großes Geschenk.
Ich bin so froh, dass ich deine Mutter bin.
In Wahrheit förderst du mich
Du erziehst mich
zu Gelassenheit
Vertrauen
Spontaneität
und du rufst eine Liebe in mir hervor, die ich noch nicht gekannt habe
Du bist einzigartig
und ich will dich nicht machen
zu dem Menschen, den ich haben will.
Ich will nicht,
dass du meine Erwartungen erfüllst
Ich möchte offen und neugierig sein
auf den Menschen, der du bist und noch wirst.
Verzeih mir meinen manchmal kranken Ehrgeiz.
Danke, dass ich dich begleiten darf.

Friday, March 29, 2013

Ostern in Sicht

Ich habe durchgehalten. Gerade in der letzten Woche fiel es mir doch noch manchmal schwer, nicht im Internet zu shoppen. Aber übermorgen darf ich wieder! JUHU..mal gucken, ob ich dann gleich ganz viel kaufe oder mich beherrschen kann :-)

Wenn Timmi und ich gemeinsam ein Projekt verfolgen, sind wir echt ganz gut.
Heute habe ich das erste Mal einen richtigen Osterhefezopf gebacken. Ich habe den Teig gemacht, und das feinmotorische hat Timmi dann übernommen und einen perfekten Hefezopf geflochten. Hier unser leckeres Ergebnis:

Da stellt sich die Frage, wer später mal Elisas Haare macht.
Obwohl, die Frage stellt sich gar nicht mehr, seitdem Timmi dieses Video gesehen hat:


 Ich frage mich nur etwas besorgt, ob der Dyson nicht zuviel Saugkraft hat?




Wednesday, March 13, 2013

Verzicht, verzicht, verzicht...und Elisanews

Jetzt ist es mir manchmal ja doch schon ganz schön schwer gefallen mit meinem Internet-shopping-Verzicht. Z.B. als ich ein bestimmtes Buch kaufen wollte, das hätte ich jetzt gerne gehabt. Und ich will das nicht im Laden kaufen, da ist es teurer. Also muss ich mich wohl gedulden....ja, so manch schwieriger Moment war schon da. Einmal ist es mir passiert, dass ich sogar schon etwas im Warenkorb hatte!!! Und im letzten Moment geschafft habe, es doch nicht zu kaufen, sondern den Kauf auf einen Monat später zu verschieben... also, ich find das echt gut von mir.

Heute kam allerdings trotzdem ein Paket an. Aber das musste Timmi bestellen, da ich ja nicht durfte, und wir es aber wirklich brauchen. Und zwar kriegt Elisa jetzt ja Brei. Beim Pürieren merkte ich, dass unser Pürierstab echt schlecht ist (ist aber auch schon fast 9 Jahre alt). V.a. als ich dann bei meiner Mutter Brei kochte und ihren Pürierstab nutzte. Auf einmal ging das so gut! Darum hat Timmi einen bestellt. Dabei sagte er: "Endlich darf ich hier mal meinen Titel eingeben." :-) heute kam das Paket an den Dipl.Ing.. Der Postbote fragte mich, als ich das Paket annahm: "Ist Tim Ihr Ehemann oder (dabei schaute er auf Elisa) Ihr Sohn?" Wir haben also schon eine kleine Dipl.Ing. hier bei uns...

Wenn ich wieder shoppen darf.....

...dann weiß ich aber schon, dass ich kein Babyspielzeug brauche. Wir haben ja Steckdosen, Glasreiniger, einen Staubsauger, Kabel, stinkende Mülleimer. Elisa findet jedenfalls, dass das die besten Spielzeuge für sie sind! in letzter Zeit kräht sie zum Glück immer, wenn sie etwas Besonderes entdeckt hat, das hilft mir dann, schnell zu reagieren.
Sie entdeckt nun immer öfter auch kleine Dinge, z.B. Schnipsel, Flusen und auch Krümel. Und sie schafft es tatsächlich immer häufiger, sie aufzuklauben (mit der ganzen Hand). Irgendwie fand ich es aber auch beleidigend, als ich gerade gesaugt hatte, und Elisa hinter mir herrobbte und kleine Flusen auflas....


Manchmal wüsste ich echt zu gerne, was sie denkt. Also, ich dachte: Wir bauen jetzt mal ihren Kinderwagen um. Denn sie lag nicht mehr gerne in der Wanne. Was sag ich: Sie fand es richtig doof in der Wanne. Ich dachte mir, das liegt daran, dass sie zu wenig sieht. Nachdem es ein paar Mal so geendet hatte, dass ich den leeren Wagen schob und Elisa im Marsupi hatte, entschied ich, den Wagen erst wieder zu nutzen, wenn wir ihn zum Buggy umbauen können. Naja, das geht ja eigentlich erst, wenn sie sitzen kann. Das kann sie noch nicht. Aber ich wollte sie nicht immer tragen, v.a. im nahenden Langeoogurlaub fände ich es praktisch, wenn man sie auch mal im Buggy schieben könnte. Also baute Timmi am Wochenende ihren Kinderwagen um. Schon die Probefahrten in der Wohnung waren ein voller Erfolg: Sie fing immer sofort an zu schreien, wenn man sie reinsetzte...ich war aber der Meinung: "Draußen wird alles anders, da wird sie es bestimmt toll finden."
Und wie man sieht, war es das dann auch:
Sieht sie nicht superglücklich aus?

Ähm....naja, das Foto hab ich in den drei Minuten gemacht, in denen sie ohne Meckern im Buggy saß. Es endete dann wieder so,dass ich den Buggy schob und sie im Marsupi trug. Vielleicht ist sie einfach ein kleiner Koalabär.
Trotzdem, so leicht gebe ich nicht auf! Vielleicht mochte sie es ja nur nicht, weil sie kein Spielzeug in der Hand haben konnte, weil es viel zu kalt war.
Wenn dieser elend lange Winter mal vorbei ist, dann probiere ich es nochmal.
Andere Kinder mögen das doch auch!!!
Andere Kinder nehmen aber auch einen Schnuller...
Wie sagte Timmi schon zu Elisa: "Elisa, du wirst dich doch wohl in diesen teuren Wagen setzen! Der hat soviel gekostet wie dein erstes Auto!"
Ich bin mal gespannt.

Ihre heutigen Entdeckungen des Tages:
Die Klobürste.
Und: Man kann Kabelklemmen aus der Wand reißen. Zum Glück entdeckte ich sie, sie betrachtete die Kabelklemme von allen Seiten und hatte sich die Nagelseite GOTT sei Dank noch nicht in den Mund gesteckt.

Auch wenn man jetzt viel aufpassen muss - ich finde es irgendwie total toll, zu sehen, wie sie die Welt erforscht und entdeckt..diese Neugierde, das fröhliche Quietschen und ihr strahlendes Lächeln morgens um 6.
Sie ist wirklich unser kleiner Sonnenschein.



Saturday, March 2, 2013

Zwischenstand

Soooo...ich wollte mal kurz eine Zwischenstandsmeldung abgeben, wie es bei mir aussieht mit meinem Fastenprojekt.
Als erstes muss ich ein bisschen prollen: Da es mir leichter fiel als ich dachte, habe ich meine Regeln noch "verstrengert". Nun heißt es:
 - absolutes Internetshoppingverbot, auch Geschenke kaufen ist nicht erlaubt.
 - außerdem: Ich darf auch bei Aldi oder anderen Geschäften in dieser Zeit keine Aktionen / besondere Angebote kaufen. Also, mein Motto ist das, was Timmi hat, wenn er mal einkaufen geht: Gekauft wird nur, was auf der Liste steht. Wenn ich dann also für die Woche Kekse haben will, muss ich dran denken, sie vorher auf die Liste zu setzen!

Was bringt mein Projekt? Bringt es überhaupt was?
Okay, ich bin ehrlich: Ob ich das Portmonee wirklich mehr schone, weiß ich nicht genau....weil ich ja nicht weiß, was es so an Aktionen bei Limango und Zalando gab :-). Aber ich habe trotzdem schon drei positive Nebenwirkungen festgestellt:

1. Elisa kriegt bald ihren ersten Brei. Da will ich natürlich schönes Geschirr für sie haben. Schließlich macht man Fotos und alles. So. Normalerweise hätte ich im Internet geguckt und was bestellt. Durfte ich ja nicht. Also fiel mir ein, dass ich ja noch einen Teddytoysgutschein habe. Nachdem ich ihn rausgesucht hatte, sprang mir ein Satz ins Auge: Gutschein ab Ausstellungsdatum 6 Monate gültig. Der Gutschein war am 21.8. ausgestellt worden. Zum Glück habe ich ihn herausgesucht, sonst hätte ich 45 € verschenkt!! Das hätte ich wohl nicht gemerkt, wenn ich das Geschirr im Netz gekauft hätte.

2. Ich habe ein wenig mehr Zeit. Sonst habe ich beim Stillen immer die Angebote durchgecheckt. Jetzt lese ich. Naja, oder ich klicke sonstwie im Netz rum...also immer sinnvoll nutze ich die Zeit auch nicht :-)

3. Weil ich ja auch kein Geschenk mehr im internet kaufen durfte, weil ich ja nun wirklich gar nichts mehr im Netz kaufen durfte, war ich mal wieder in einem richtigen Buchladen :-) In der Buchhandlung stöberte ich herum und stieß dann auf dieses Buch:
http://www.buch.de/shop/home/suchartikel/der_hals_der_giraffe/judith_schalansky/ISBN3-518-46388-8/ID32173912.html?fftrk=1%3A1%3A10%3A10%3A1&jumpId=757058
Das hörte sich super an (v.a. natürlich weil ich es einer Lehrerin schenkte). ich hätte es bestimmt nicht gefunden, wenn ich etwas im Netz bestellt hätte.

Manchmal freu ich mich auch schon wieder, wenn ich mal Aktionen oder Angebote durchgucken kann. Aber im Moment kann ich noch gut aushalten.



Tuesday, February 26, 2013

Meine Wenigkeit

Ich packe meine Tasche aus
Doch mein Stolz wird mit jedem Griff kleiner
Viel zu schnell geht er ins Leere
Peinlich berührt schaue ich mir an,
was ich zu bieten habe

Ein Fünkchen Hoffnung
Ein Sekündchen Zeit
Ein Körnchen Vertrauen
Einen Senfkorn Glauben
Das ganze gewürzt mit einem kleinen Tropfen Mut

Traurig packe ich meine Miniaturensammlung wieder ein,
doch du sagst: "Lass es."
Verschämt begegne ich deinem Blick
und sehe
eine winzige Quelle, die ein Fluss  wird
und im Meer mündet
ein großes Lagerfeuer, entzündet aus einem winzigen Funken,
einen großen Baum voller Leben, aus einem winzigen Samen gewachsen
eine Pfütze, die aus vielen kleinen Tropfen entstanden ist.
Irgendwie sind da auch fünf Brote und zwei Fische.
Und ich glaube, ich verstehe.

Ich gebe dir meine winzigen Mickrigkeiten.
Wenn die Richtung stimmt, fließt der kleine Bach irgendwann ins Meer.
Wenn der Nährboden richtig gewählt wird, wachsen riesige Bäume aus zarten Halmen.
Und wenn der Funke Leidenschaft für das richtige Ziel eingesetzt wird, entstehen brennende Herzen.

Meine Hoffnung und mein Vertrauen,
mein Senfkornglauben
mein bisschen Mut -
ich lasse es dir.
Du verwandelst es in etwas Großes.

Danke, dass du so großzügig mit mir bist, Jesus.



Wednesday, February 13, 2013

7 Wochen ohne...

...ich hatte lange überlegt.
Fasten....wovon bin ich denn "abhängig"? Worauf kann ich nur schwer verzichten?
Alkohol? Haha, seit dem 22.11.2011 habe ich nichts mehr getrunken (da hab ich den Schwangerschaftstest gemacht).
Süßes? Naja, ab und zu ess ich was. Aber nicht sehr exzessiv. Außerdem trink ich ja schon keinen Tropfen Alkohol, da muss ein bisschen Genussmittel ja wohl erlaubt sein :-)
Internet? Nee, das geht wirklich nicht. Ich will es ja auch schaffen.

So, dann verzichte ich halt auf gar nichts...ach, wobei...eine Sache kam mir dann doch in den Sinn. Was ich ziemlich gerne und öfter tue, als es dem Portemonee lieb ist: Internetshoppen.

Ich kaufe viele Schnäppchen bei Ebay (Blöderweise hat Elisa mein y geschrottet, vielleicht wollte sie mir das Kaufen schwerer machen, dabei ist das meiste für sie!!!). Und ich kriege ja jeden Tag Mails, die mich zum Shoppen verlocken. Ich sage nur Limango, Zalando-lounge, windelbar. Immer meine ich: "Mensch, das ist aber wirklich ein richtig gutes Angebot!" Wie krass das mit mir ist, fiel mir letztens mal auf, als ich in Elisas Schrank geschaut habe. Ich habe ihr nichts, nicht eine Sache, in einem richtigen Laden, gekauft :-) Das meiste habe ich von meinen Geschwistern, vieles eben von ebay und einiges von Limangoaktionen. Das liegt nicht nur daran, dass ich es praktisch finde, im Netz zu shoppen, sondern auch, weil ich mich bemühen will, möglichst fairtrade oder second hand zu kaufen (naja, leider sind die Limangoaktionen meist wohl auch nicht fair, aber ich denke, noch besser als Kinder H&M) Und ja, das macht mich glücklich, wenn ich so ein tolles Ebayschnäppchen geschlagen habe!!!
Als ich so darüber nachdachte, wie oft ich doch was im Netz kaufe, obwohl ich es sooo dringend nicht brauchte (schlimm sind auch Dekorations-Aktionen - aaaah, die große Versuchung für mich, Kerzenständer, Dosen, krimskrams zum Hinstellen!), hab ich mir gedacht, da hab ich ja doch was gefunden, wo fasten mal ganz gut täte.

Also. Meine 7 Wochen ohne heißen 7 Wochen ohne Internetshoppen.
Unser Postbote, den Elisa immer so lieb angrinst, wird sich bestimmt wundern. Soll ich ihn vorsichtshalber informieren, wenn er die Woche die Pakete mit den Waren abliefert, die ich doch letzte Woche noch ersteigern / kaufen durfte?

Achso, eine Ausnahme gibt es natürlich:
Wenn ich z.B, ein Geschenk kaufen muss. dann darf ich.
Kann ich mir eigentlich auch selbst was schenken?
Hmm, nee, ich schaff das schon!


Tuesday, February 5, 2013

Dein Blick



Wenn du mich so anschaust,
so klar und direkt,
dass ich mich in dir spiegele
dann spüre ich,
dass es etwas tief in mir anrührt
Deine wachen Augen
sehen mich
wie mich noch keiner erkannt hat
Alles steckt drin
Ruhe
Nähe
Erwartung
und vor allem
tiefes Vertrauen
Du hast soviel Vertrauen in mich
Das macht mir manchmal Angst
Erwartest du nicht zuviel von mir?
Was wird geschehen, wenn du älter wirst?
Was, wenn unsere Blicke sich verlieren
wenn wir uns nicht mehr finden können
wenn wir uns nicht mehr nahe fühlen?
Ich weiß es nicht
und dann bekomme ich Angst
vor der Verantwortung,
zu der dein Blick mich herausfordert.
Ich weiß doch,
dass ich Fehler machen werde.

Aber du siehst mich an
ohne Zweifel
Wir spiegeln uns in unseren Augen
und ich spüre
Nicht ich bin diejenige, die gibt
Ich danke dir
für das Vertrauen,
das du in mich hast
ohne dass ich irgendwas beweisen muss.





„Geboren wird nicht nur das Kind durch die Mutter, 
sondern auch die Mutter durch das Kind.”
Gertrud von le Fort


Monday, January 28, 2013

Familienfrieden

Da Timmi meinen Blog eh nicht liest, kann ich ja ruhig schreiben, was ich ihm zum Geburtstag als Überraschung gekauft habe.
Seit Jahren gibt es ein Konfliktthema bei uns, das ist das Thema Kleingeld. Für mich ist es so: Ich zahle, wenn ich bar zahle, gerne passend oder so, dass ich gerade Beträge zurückbekomme. Mir ist das egal, wenn der hinter mir etwas warten muss, nur weil ich noch Geld abzähle. Dafür werde ich mein Kleingeld los. Timmi zahlt nie passend, weil er (meine Meinung :-)) zuviel Rücksicht auf seine Hintermänner und -frauen nimmt und ihm das irgendwie unangenehm ist, lange im Portemonnaie herumzukramen. Darum sammelt bei ihm natürlich richtig viel Kleingeld. Das Portemonnaie wird immer dicker und dicker....ich hab mich sogar schon mal geweigert, es einzupacken, weil es so schwer und fett war. Wie löst Timmi das Problem? Er legt ein Centgrab an, einen Behälter, in den er einmal monatlich alles Kleingeld reinkippt. Diese Centgräber finde ich ganz furchtbar. Sie sind mir ein Dorn im Auge!!! Ich will kein Centgrab in meiner Wohnung!!! Warum? Keine Ahnung. Ich finde es unordentlich (bin ja doch pingelig manchmal) und es stört mich, keinen Überblick zu haben, wieviel Bargeld man da hat. Also habe ich Timmi schon mal verboten, solche Centgräber anzulegen. Trotz seiner tollen Begründungen, dass das irgendwann mal richtig viel Geld ist und er es dann Elisa übergibt mit den Worten, dass sie davon ihre Ausbildung finanzieren kann. Ist klar!!!
Wie jetzt aber rauskam, hat Timmi doch wieder irgendwo ein Centgrab angelegt. Ich weiß nicht, wo. Und will es auch gar nicht wissen. Um dieses spannungsgeladene Thema im Hause Breidenbach zu entschärfen, habe ich nun folgendes für Timmis Geburtstag gekauft:

http://www.design-3000.de/Wechselgeldschale+Spare+Change.html

Da soll er sein Portemonnaie regelmäßig leeren. Und ich nehme mir dann einiges vorm Einkaufen raus. UND ES GIBT ENDLICH KEINE CENTGRÄBER MEHR IN UNSEREM HAUS!!!!!!!!

Timmi wird nur ein Problem haben: Sein derzeitiges Centgrab wird wahrscheinlich schon wieder so voll sein, dass er es nicht in die neue Schale leeren kann....tja, das muss er dann wohl wieder schrittweise tun.. :-)

Friday, January 18, 2013

Winterstrophe

Bei "Weißt du, wieviel Sternlein stehen" (Elisa Gutenachtlied) fehlt irgendwie eine Strophe, finde ich. Der Sommer kommt in der 2. Strophe vor...aber der Winter? Irgendwie kann man den doch auch nicht so ganz außen vor lassen. Darum habe ich selbst etwas gedichtet.

Weißt du, wieviel Igel schlafen in der dunklen Winterzeit?
Wieviel Tiere Futter sammeln, für die Kälte sind bereit?
Gott, der Herr, gab ihnen warmes Fell
und er macht`s im Frühling wieder hell,
lenkt der Jahreszeiten Lauf
lenkt der Jahreszeiten Lauf.

Da Elisa eben nicht gut einschlafen konnte, hatte ich gleich Gelegenheit, die Strophe oft zu singen, jetzt kann ich sie. Und ich bin auch müde geworden. :-)

In diesem Sinne: Gute Nacht.

Tuesday, January 15, 2013

Neue Kompetenzen

Was Elisa in den letzten Tagen gelernt hat:

Sie kann sich nun vom Rücken auf den Bauch drehen. Das heißt: ruhig liegen und sich die Windel wechseln lassen - das war mal. Nun windet und dreht sie sich auf einmal in einem Tempo, das ich vor zwei Wochen noch nicht für möglich gehalten hätte. Beim Wickeln greift sie sich die Einmalhandschuhe, gerne auch das Wickelwasser (damit hat sie sich auch schon mal überschüttet - und war dann so perplex, dass sie nicht mal geweint hat) oder auch benutzte Handtücher.

Was ich in den letzten Tagen gelernt habe:
 - Einen kleinen Rollradius um Elisa herum blitzschnell einigermaßen auf Gefahren abzuschätzen.
 - Anziehsachen anzuziehen - auch wenn das Kind sich herumrollt. Nur die Windel kann ich ihr irgendwie nicht ummachen, wenn sie auf dem Bauch liegt.
 - Elisa mit Liedern (z.B. Volltreffer - passt ja auch irgendwie beim Wickeln) zu beruhigen, wenn sie keine Lust mehr hat, sich in Rückenlage wickeln zu lassen
 - dass man als Mutter so stolz auf die Fortschritte seines Kindes ist, als hätte man diese persönlich hervorgerufen und das Kind es ohne einen nicht geschafft....

Ach, meine kleine Maus, du bist die allerallerallerallerbeste!

Tuesday, January 1, 2013