Thursday, February 17, 2011

Berührende Geschichte

Diese berührende Geschichte habe ich im "Schatzbuch des Lachens" von Charmaine Liebertz gefunden. In Anlehnung an Timm Thaler hat Günther Tielen, genannt der Kleine Günther, diese Geschichte auf seinen Lebensweg übertragen. Er hat neun Jahre auf der Straße gelebt und ist seit 18 Jahren trocken.

Die Geschichte vom Obdachlosen, der sein Lachen verkauft hat

Es war einmal ein Obdachloser, der immer lachte. Die anderen Obdachlosen und Berber freuten sich immer, wenn der Obdachlose an den Appelhofplatz kam, da er sehr freundlich und lustig war und immer lachte. Aber eines Tages war der Obdachlose in Köln am Hauptbahnhof und es war kalt. Da kam der Teufel als reicher Mann verkleidet und sagte zu dem Obdachlosen: "Wenn du mir deine Seele und dein Lachen verkaufst, gebe ich dir viel Geld, eine Wohnung und ein warmes Bett." Und weil es sehr kalt war, sagte der Obdachlose "Ja.". Aber der Teufel lachte hämisch, weil er nun das Lachen und die Seele vom Obdachlosen hatte. Als der Obdachlose merkte dass es der Teufel war, der ihn betrogen hatte, wurde er traurig. Die anderen Obdachlosen machten sich Sorgen, weil er nicht mehr lachte und an den Appelhofplatz, zum Hauptbahnhof, zum S.K.M. oder zur Oase kam. Der Obdachlose wurde immer trauriger, weil er sein Lachen und seine Seele für ein warmes Bett und eine Wohnung verkauft hatte. Bald hatte er fast keine Freunde mehr unter den Berbern und Obdachlosen. Als das der liebe Gott im Himmel sah, kam er als noch ärmerer Obdachloser verkleidet zur Erde. Er fragte den Obdachlosen, der sein Lachen verkauft hat, warum er so traurig sei.
Der Obdachlose erzählte es dem lieben Gott, ohne zu wissen, dass es der liebe Gott war. Der liebe Gott antwortete: "Ich habe Hunger und mir ist kalt." Da gab der Obdachlose ihm sein Butterbrot und eine Decke und nahm ihn mit in sein Zimmer, das er vom Teufel bekommen hatte. Der liebe Gott sagte: "Du hast mir dein Butterbrot, eine Decke und ein warmes Bett gegeben, dafür schenke ich dir ein lustiges Lied." Der liebe Gott fing an, auf seiner Mundharmonika zu spielen und auf einmal konnte der Obdachlose wieder lachen.
Das war die Geschichte vom Obdachlosen, der sein Lachen verkauft hat.

PS: Lieber Leser, die Geschichte ist ein Teil von meinem Leben und für euch.
Einer, der arm ist, ist nicht arm, sondern reich, wenn er geliebt wird und Freunde hat.
Das hab ich, der kleine Günther, für euch aufgeschrieben, für die, die nicht im Gefängnis sind, sondern sich hier draußen durchschlagen müssen.

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